ludwig wittgenstein

Ludwig Wittgenstein

Was braucht es, um der Enantiodromie zu entfliehen, um den ewigen Kreislauf der Gegensätze zu durchbrechen? Panta Rhei als letzte Erkenntnis oder nur ein Versuch, der aus dem Unvermögen entstanden ist, Sein und Nichtsein zu erkennen. Und da, um vorweg gleich einmal Wittgenstein zu strapazieren, die Welt unabhängig von meinem Willen ist, bleibt nur zu hoffen, dass sein Wille geschehe.
Meine Conclusio über den Sinn des Lebens lautet daher, Geburt - Leiden - Tod, und wenn man Glück hat, sind #alpha und #omega ohne Leiden. Ein bisschen Hilfestellung von Ludwig W. dazu. Die Lösung des Rätsels des Lebens in Raum und Zeit liegt außerhalb von Raum und Zeit. Alles klar!

Auszüge aus dem Tractatus logico-philosophicus

Es ist klar, dass kein Grund vorhanden ist, zu glauben, es werde nun auch wirklich der einfachste Fall eintreten.

Dass die Sonne morgen aufgehen wird, ist eine Hypothese; und das heißt: Wir wissen nicht, ob sie aufgehen wird.

Einen Zwang, nach dem eines geschehen müsste, weil etwas anderes geschehen ist, gibt es nicht. Es gibt nur eine logische Notwendigkeit.

Der ganzen modernen Weltanschauung liegt die Täuschung zugrunde, dass die sogenannten Naturgesetze die Erklärungen der Naturerscheinungen seien.

So bleiben Sie bei den Naturgesetzen als bei etwas Unantastbarem stehen, wie die älteren bei Gott und dem Schicksal.

Und sie haben ja beide recht, und Unrecht. Die Alten sind allerdings insofern klarer, als sie einen klaren Abschluss anerkennen, während es bei dem neuen System scheinen soll, als sei alles erklärt.

Die Welt ist unabhängig von meinem Willen.

Auch wenn alles, was wir wünschen, geschähe, so wäre dies doch nur, sozusagen, eine Gnade des Schicksals, denn es ist kein logischer Zusammenhang zwischen Willen und Welt, der dies verbürgte, und den angenommenen physikalischen Zusammenhang könnten wir doch nicht selbst wieder wollen.

Die Welt des Glücklichen ist eine andere als die des Unglücklichen.

Wie auch beim Tod die Welt sich nicht ändert, sondern aufhört.

Der Tod ist kein Ereignis des Lebens. Den Tod erlebt man nicht.

Wenn man unter Ewigkeit nicht unendliche Zeitdauer, sondern Unzeitlichkeit versteht, dann lebt der ewig, der in der Gegenwart lebt.

Unser Leben ist ebenso endlos, wie unser Gesichtsfeld grenzenlos ist.

Die zeitliche Unsterblichkeit der Seele des Menschen, das heißt also ihr ewiges Fortleben nach dem Tode, ist nicht nur auf keine Weise verbürgt, sondern vor allem leistet diese Annahme gar nicht das, was man immer mit ihr erreichen wollte. Wird denn dadurch ein Rätsel gelöst, dass ich ewig fortlebe? Ist denn dieses ewige Leben dann nicht ebenso rätselhaft wie das gegenwärtige? Die Lösung des Rätsels des Lebens in Raum und Zeit liegt außerhalb von Raum und Zeit.

Wovon man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen.

 

Copyright Hinweis ©2022

Mit den Vorarbeiten zu der Logisch-philosophischen Abhandlung begann Wittgenstein schon vor dem Ersten Weltkrieg. Die Niederschrift war 1918 beendet; der Traktat erschien 1921 zum ersten Mal im letzten Band von Ostwalds Annalen der Naturphilosophie. 1922 erschien bei Routledge & Kegan Paul Ltd., London, eine zweisprachige Ausgabe; die Übertragung besorgte C. K. Ogden, die Einleitung schrieb Bertrand Russell; der deutsche Text wurde von Wittgenstein revidiert.
edition suhrkamp 12 7. Auflage, 46.—53- Tausend 1969 © Basil Blackwell, Oxford, 1959. Alle Rechte im deutschsprachigen Raum vorbehalten durch Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main. Printed in Germany. Der Text folgt den Schriften von Ludwig Wittgenstein, Frankfurt am Main i960. Alle Rechte vorbehalten, insbesondere das der Übersetzung, des öffentlichen Vortrags, des Rundfunkvortrags und der Verfilmung, auch einzelner Abschnitte. Satz und Druck in Linotype Garamond bei MZ-Verlagsdruckerei GmbH, Memmingen. Bindung bei Hans Klotz, Augsburg. Gesamtausstattung Willy Fleckhaus.

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